W. HASIBEDER
ANTIBIOTIKATHERAPIE GEGEN ENTEROBACTEROIDES DIE WILD-TYP AMPC ß-LAKTAMASEN PRODUZIEREN
AmpC ß-Laktamasen sind Enzyme die Resistenzen gegen Penicilline, Cephalosporine der 2. und 3. Generation vermitteln. Sie sind genetisch kodiert und können gelegentlich auch durch übertragbare Genabschnitte (Plasmide) von Bakterium zu Bakterium weitergegeben werden.
Manche Bakterien produzieren in geringem Ausmaß „Wild Typ“ AmpC ß-Laktamasen. Deshalb sind diese Enterobacterien noch empfindlich auf 3. Generations Cephalosporine (3GC) oder Piperazillin (PIP) mit und ohne Tacobactam (PIP/TAC). Allerdings kann eine Therapie mit 3 GC, PIP oder PIP/TAC jene Gene, die die bakterielle AmpC ß-Laktamasen Bildung steuern, enthemmen und somit eine klinisch relevante Resistenz gegen das verabreichte Antibiotikum induzieren. Dies trifft vor allem für Bakterien, wie z.B. Enterobacter cloacae, Klebsiella aeroginosa und Citrobacter freundii zu. Deshalb empfiehlt die Amerikanische Gesellschaft für Infektiologie bei Infektionen mit Enterobacter cloacae, Klebsiella aeroginosa und Citrobacter freundii eine Primärtherapie mit Carbapenemen oder Cefepim durchzuführen. Für andere Mikroorganismen, die ebenfalls in geringem Ausmaß AmpC ß-Laktamasen bilden können, wie z.B. Serratia marcescens. Morganella morganii oder Providencia Spezies gelten diese speziellen Empfehlungen nicht.
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