Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
ein neues Jahr ist angebrochen und gibt uns die Chance, wichtige Themenfelder weiterhin aktiv zu bearbeiten, um am Ende des Jahres 2017 sagen zu können: Wir sind ein Stück weiter gekommen. Wir haben etwas in unserem Sinne und im Sinne der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten erreicht.
Die Detailauswertung der Umfrage zum Status-quo der Anästhesiologie in Österreich ist noch in Ausarbeitung, doch bereits jetzt ist eindeutig zu erkennen, dass die begonnene Kampagne zur Imageverbesserung in der Öffentlichkeit fortgesetzt werden muss.
Die Mehrheit der befragten Anästhesistinnen und Anästhesisten empfinden, dass der gesamte Umfang ihrer fachlichen Kompetenz zu wenig bekannt ist, und die Wertschätzung der weitreichenden und verantwortungsvollen Tätigkeit auf allen Ebenen verbessert werden muss. Auch die Europäische Gesellschaft für Anästhesiologie hat dieses Faktum erkannt und thematisiert: Ein entsprechender Beitrag ist im ESA Newsletter unter dem Titel „Our profession in the public’s eyes – do we have to worry?“ veröffentlicht.
Die ÖGARI wird 2017 intensiv an dieser Imageverbesserung arbeiten, doch eine Gesellschaft ist nur dann stark und schlagkräftig, wenn sich jedes ihrer Mitglieder aktiv beteiligt. Wir alle sind aufgerufen, die Kompetenz, Eigenständigkeit und Bedeutung unserer Arbeit im Alltag zu „leben“: Was Sie innerlich denken, bestimmt Ihr Auftreten und wie Sie von anderen wahrgenommen werden. Lassen Sie negativen Gedanken keine Chance, vergessen Sie das eingeimpfte Mantra ein „Gehilfe“ zu sein. Anästhesie ist ein eigenes Fachgebiet – das ist unbestritten. Denn ohne Anästhesie geht doch (fast) gar nichts!
Wir alle wissen, am Ende jedes Arbeitstages – auch ohne Feedback – was wir für unsere Patientinnen und Patienten geleistet haben. Dieses Wissen ist ungemein wertvoll, macht stolz und zufrieden. Es zeigt aber auch Optimierungsbedarf auf, an dem es zu arbeiten gilt. Diese tägliche Reflexion und die Selbstwirkung unserer Tätigkeit sind großartige Aspekte unseres einzigartigen Faches, über die nicht viele Berufsgruppen verfügen.
Mit diesen persönlichen Worten zum Jahresbeginn möchte ich Sie auffordern, sich die Stärken unseres Faches bewusst zu machen und im Alltag zu leben.
Ihre Präsidentin
Petra Innerhofer