Die Anästhesiologie und Intensivmedizin gehört zu den medizinischen Sonderfächern mit besonders hohem Frauenanteil. Vor diesem Hintergrund soll auch eine gendergerechte Sprache für eine gleichwertige Sichtbarkeit von Frauen und Männern sorgen. Die ÖGARI-Genderbeauftragte Univ.-Prof. Dr. Anna Bartunek und die ÖGARI-Beraterin für Öffentlichkeitsarbeit Dr. Birgit Kofler haben Empfehlungen für gendergerechtes Formulieren zusammengestellt, die wir hier vorstellen.

Die Anästhesiologie und Intensivmedizin gehört zu den medizinischen Sonderfächern mit besonders hohem Frauenanteil. Das Forum „Frauen in der Anästhesie“ der ÖGARI hat die Aufgabe, den Anteil von Frauen in ÖGARI-Funktionen, beziehungsweise in Funktionen, auf deren Besetzung der ÖGARI-Vorstand Einfluss hat, zu erhöhen. In diesem Zusammenhang ist daher darauf zu achten, durch Verwendung einer gendergerechten Sprache für eine gleichwertige Sichtbarkeit von Frauen und Männern zu sorgen. Derzeit sind in Schriftstücken der ÖGARI unterschiedliche Strategien des Genderns in Verwendung. Die folgenden Empfehlungen für ein gendergerechtes Formulieren in Texten und Publikationen, die mit der ÖGARI in Zusammenhang stehen, zielen auf ein einheitliches Vorgehen ebenso ab wie auf einen Einsatz des Genderns mit Fingerspitzengefühl: Die gender-gerechten Texte sollen selbstverständlich grammatikalisch richtig und gut lesbar sein.

MethodeErklärungBeispiele
SplittingBei der Paar- oder Splittingform werden beide Geschlechter benannt und voll ausgeschrieben – Die Paarform soll idealerweise in einem längeren Text nicht laufend eingesetzt werden. Wichtig: am Beginn, im Verlauf immer wieder einmal, sonst eventuell auch abwechselnd einmal die männliche und weibliche Form.Kolleginnen und Kollegen
Ärztinnen und Ärzte
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Medizinerinnen und Mediziner
Geschlechtsneutrale VersionBei einer Reihe von Begriffen gibt es alternativ zu den geschlechtsspezifischen auch geschlechtsneutrale Versionen, die sich zunehmend einbürgern.Studierende statt Studentinnen und Studenten
Mitarbeitende statt Mitarbeiter
Das ärztliche Personal statt die Ärzte  
UmschreibungIn vielen Fällen ist es möglich, geschlechtsspezifische Bezeichnungen durch neutrale Begriffe zu ersetzen bzw. zu umschreiben.die AG-Leitung statt die AG-Leiter
die Anästhesie statt die Anästhesisten
die Chirurgie statt die Chirurgen
die orthopädische Fachgruppe/das Fach Orthopädie statt die Orthopäden
das Rektorat statt die Rektoren
die Kranken/Erkrankten statt die Patienten
die Personalvertretung statt die Personalvertreter
Mehrzahl statt EinzahlManchmal ist die Mehrzahl geschlechtsneutral, dann ist diese eine gute Alternative zur Paarform oder zum generischen Masculinum.die Beschäftigten statt der Beschäftigte
die Sachverständigen statt der Sachverständige
die Betroffenen statt der Betroffene
die Interessierten statt der Interessierte
die Lehrenden statt der Lehrende
Abwechslung beim FormulierenDamit der Text auch bezüglich der gendergerechten Formulierungen abwechslungsreich bleibt, bietet es sich an, gelegentlich Nebensätze statt eines Substantivs zu verwenden.Wer eine Arbeitsgruppe leitet, sollte… statt Der Arbeitsgruppenleiter sollte…
Wer die Initiative unterstützt, kann… statt Unterstützer
der Initiative können…
Alle, die teilnehmen, können… statt die Teilnehmer können

Dr. Birgit Kofler, Beraterin ÖGARI-Öffentlichkeitsarbeit

Ao. Univ.-Prof Dr. Anna Bartunek, Genderbeauftragte im ÖGARI-Vorstand