Die Sektion Notfallmedizin der ÖGARI wird in diesem Herbst erstmals ein nationales Eintages-Audit zur präklinischen Notfallmedizin durchführen. Dabei soll an einem einzigen Tag die Einsatzaktivität möglichst aller Notarztstützpunkte in Österreich organisationsunabhängig erhoben werden (=> etwa in Analogie zum Nutrition Day der Intensivmedizin).
Die Datenerhebung wird in Form eines webbasierten Fragebogens erfolgen, der sowohl am PC als auch auf Handheld-Devices ausgefüllt werden kann und pro Einsatz – je nach Einsatzaufwand – zwischen 2 und 4 Minuten erfordert. Es werden dabei keinerlei personenbezogenen Daten abgefragt und auch keine konkrete Stützpunktinformation – lediglich Bundesland und die Art des Rettungsmittels – luft- oder bodengebunden sowie die Form des Dienstes (12/24 h, freiberuflich oder im Anstellungsverhältnis zu einer Krankenanstalt).
Zu diesem Projekt liegt eine Unbedenklichkeitserklärung der Ethikkommission des Landes NÖ vor. Die technische Umsetzung realisiert die Fachhochschule Wiener Neustadt, die Finanzierung erfolgt über das Karl Landsteiner Institut für Notfallmedizin bzw. die ÖGARI.
Primäres Ziel des Projekts ist es, eine Übersicht über aktuelle Organisationsformen und Indikationsstellungen zum Notarzteinsatz, aus objektiver Sicht wie auch unter dem subjektiv empfundenen Blickwinkel der Notärzt*innen zu erfassen. Weiters sollen die gesetzten Maßnahmen quantifiziert werden, um daraus ggf. Optionen für eine zukünftige Entwicklung abzuleiten. Dies könnte zum einen die Datengrundlage für eine bessere Qualifizierung des Sanitätspersonals bedeuten, zum anderen aber auch ein Schlaglicht darauf werden, wie viele Einsätze derzeit notärztlich abgedeckt werden, um anderweitige Ressourcenmängel im extramuralen Bereich abzufedern. Es wurden auch Fragen zur subjektiv empfundenen Belastung des/der Notarztes/Notärztin dazu genommen, um auch diesen Aspekt auf Basis validierter Daten zu beleuchten.
Insgesamt sollen die erhobenen Daten dazu beitragen, eine sinnvolle Weiterentwicklung der prähospitalen notärztlichen Versorgung zu unterstützen, sei es auf medizinisch-fachlicher, rettungsdienstlich-organisatorischer oder auch politischer Ebene.
Geplant ist die Durchführung in der letzten September- oder ersten Oktoberwoche. Das genaue Datum wird mit dem entsprechenden Link zur Datenbank zeitgerecht an alle Stützpunktleitenden Notärzte übermittelt. Die Sektion Notfallmedizin hofft auf möglichst breite Unterstützung seitens der Notärzt*innen in Österreich und möglichst lückenlose Erfassung aller Notarzteinsätze des betreffenden Tages – egal ob Primäreinsatz, Sekundärtransport oder Fehleinsatz.