Zum 3. Fachtag Ethik am 16. März 2018 mit dem Titel Medizinethik aktuell: Wie weit reicht die Selbstbestimmung? laden wir Sie herzlich nach Wien ein! Auch Anästhesistinnen und Anästhesisten stehen im Zentrum kontroverser Entwicklungen des Gesundheitswesens.
Beim 3. Fachtag Ethik konzentrieren wir uns auf drei aktuelle Themen:
„Sterbefasten“: Durch freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit aus dem Leben scheiden?
Der Wunsch, das eigene Leben nach ernstlichem und freiem Entschluss zu beenden, ist ein Anliegen, das in zunehmender Häufigkeit an die Gesundheitsberufe herangetragen wird. Doch wie kann man darüber sprechen, wie sieht ein solches Sterben aus, handelt es sich um einen Suizid? Wie ist es ethisch und rechtlich einzuschätzen, wenn Angehörige, Pflegende und Ärzte den Menschen beim „Sterbefasten“ helfen? Handelt es sich um eine ethisch einwandfreie Alternative zur Suizidhilfe? Was, wenn man als Notarzt zu so einem Menschen berufen wird?
Entscheidungshilfen: Neue Lösungen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen?
Am 1.7.2018 tritt in Österreich das Erwachsenenschutzgesetz in Kraft – gleichzeitig definiert der Gesetzgeber das Ende der Sachwalterschaft. Das Gesetz soll die Autonomie der Person stärken, auch wenn sie von kognitiven Beschränkungen betroffen ist. Vergleichbare gesetzliche Bemühungen gaben es in den letzten Jahren in der Schweiz und Deutschland. In diesem Zusammenhang wird zur Zeit viel über konkrete Entscheidungshilfen diskutiert, auch über das sogenannte Advance Care Planning (Vorsorgedialog, Behandlung im Voraus planen). Entscheidungsprozesse bei kognitiv beeinträchtigten Menschen sind in Anästhesie und Intensivmedizin eine große Herausforderung!
Zwangsbehandlung in Psychiatrie und Langzeitpflege: Unter welchen Bedingungen ethisch zulässig?Freiheitsbeschränkende Maßnahmen sind heute einer strengen rechtlichen Kontrolle unterzogen. Kommt es nun im Zuge von Optimierungsmaßnahmen und Personalmissständen in Pflege und Medizin zu neuen Konflikten und Spannungen? Wann und unter welchen Bedingungen darf eine aufgeklärte, moderne Medizin und Pflege heute noch Zwang einsetzen?
Als Vortragende wurden international herausragende Vertreterinnen und Vertreter vielfältiger Berufsgruppen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich eingeladen. Sie werden Hintergrundinformationen liefern, Probleme analysieren, Argumente bewerten und Lösungsstrategien aufzeigen. In der reichlich eingeplanten Diskussionszeit laden wir Sie ein, Ihre eigenen Überlegungen vorzutragen und mit den Experten gemeinsam zu reflektieren. Angeregt und mit neuem Wissen ausgestattet, kann es dann leichter gelingen, den ethischen Herausforderungen des beruflichen Alltags zu begegnen und uns wechselseitig im verantwortungsvollem Handeln zu stärken.
Detailinformationen finden Sie unter www.fachtag-ethik.at
Wissenschaftliche Leitung:
OA Dr. Dietmar Weixler, MSc
ARGE Ethik in der Intensivmedizin der ÖGARI (Mitglied)
ARGE Palliativmedizin der ÖGARI (Schriftführer)
Vorsitzender der AG Ethik der österreichischen Palliativgesellschaft
Prof. Dr. Dr. Ralf J. Jox
Medizinische Fakultät Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin
Ludwig-Maximilians-Universität München
Ort der Veranstaltung:
3. Fachtag Ethik am 16. März 2018
Interdisziplinäre Fachfortbildung
Eagle HomeOne
Eschenbachgasse 9
1010 Wien
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