ÖGARI begrüßt Einrichtung und empfiehlt aktive Teilnahme
Dieser Tage erging an alle Krankenanstalten in Österreich eine wichtige Information aus dem Sozialministerium zum „COVID-19 Basisdatensatz Intensiv.“ „Aus Sicht der ÖGARI ist diese Datenerhebung ein sehr wichtiges Projekt und wir möchten alle Verantwortlichen auf Intensivstationen einladen, an diesem Vorhaben aktiv teilzunehmen“, sagt ÖGARI-Präsident Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller (MedUni Wien/AKH Wien).
Aus Sicht der Fachgesellschaft, die aktiv in die Entwicklung dieses Registerprojekts eingebunden war, sei eine möglichst umfassende Teilnahme unserer Abteilungen wichtig, um zeitnah ein möglichst umfassendes Bild der intensivmedizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit schweren COVID-19-Verläufen zu erhalten. Prof. Markstaller: „Dies wird uns sowohl für den Behandlungsalltag als auch für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Pandemie wichtige Hinweise liefern, zumal zusätzlich zu den Initialinformationen bei Aufnahme Daten zur Therapie oder zum Auftreten einer Sepsis über den Behandlungsverlauf bis hin zur Entlassung erhoben werden. Dies wird uns auch zu einer besseren argumentativen Position verhelfen, wenn es darum geht, die Belastungen des Gesundheitssystems durch wieder weiter steigende Infektionszahlen aufzuzeigen – etwa was die Schwere der Erkrankung oder die lange Verweildauer auf den ICU betrifft“, so Prof. Markstaller.
Nicht abgedeckt ist über diese Datenerhebung die Frage der jeweils tagesaktuell für die COVID-19-Versorgung verfügbaren Intensivkapazitäten. „Zu diesem Thema sind wir aktuell in Gesprächen, unter anderem um Klarheit darüber herzustellen, welche Kapazitäten ohne Einschränkung tatsächlich für die Versorgung verfügbar sind“, erklärt der ÖGARI-Präsident.
Technisch erfolgt die Datenerhebung „COVID-19 Basisdatensatz Intensiv“ analog zu anderen Qualitätsregistern im Rahmen einer webbasierten Anwendung der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG).
„Die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen hat ein bedrohliches Potenzial für die Versorgungskapazitäten, das hat die ÖGARI zuletzt auch öffentlich unterstrichen“, so Prof. Markstaller. „Aus fachlicher Sicht gibt es keine Basis für falsche Sicherheiten bezüglich der Intensivversorgung, und hier ist auch weiterhin unser Engagement gefragt. Daher halte ich die aktive Unterstützung dieses Registerprojekts und die entsprechende Implementierung in allen Abteilungen für so wichtig“, so Prof. Markstaller. (Redaktionsteam/BK)