Mit einer Datenerhebung an allen Anästhesie-Abteilungen in Österreich will die ÖGARI eine empirische Basis für künftige Konzepte und Maßnahmen im Bereich der Ausbildung von Anästhesistinnen und Anästhesisten schaffen. Alle Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter wurden eingeladen, sich bis 30. September an der Umfrage zu beteiligen.
Die Anästhesiologie ist seit Jahren ein Fach auf Wachstumskurs: In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl der in Österreich tätigen Anästhesistinnen und Anästhesisten verdoppelt. Allein in den vergangenen fünf Jahren ist ihre Zahl um 20 Prozent auf etwa 3.000 gestiegen. Schließlich hat sich das Tätigkeitsspektrum des Fachgebiets laufend erweitert. Zudem hat auch die Umsetzung des Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetzes zusätzlichen Personalbedarf geschaffen.
Der ÖGARI-Vorstand hat eine nachhaltige Nachwuchsförderung zur Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl von qualifizierten Fachärztinnen und Fachärzten im Fach Anästhesie und Intensivmedizin als ein wesentliches Handlungsfeld für die kommenden Jahre erkannt und setzt entsprechende Aktivitäten. Denn dies ist auch die wesentliche Voraussetzung für strategische Überlegungen über die Weiterentwicklung des Faches.
„Als Fachgesellschaft kommt uns eine wichtige Rolle dabei zu, Bewusstsein für den großen Bedarf an ausreichendem und gut ausgebildetem und motiviertem anästhesiologischen Nachwuchs zu schaffen“, sagt ÖGARI-Präsident Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller. „Damit wir die Gesundheitspolitik, Krankenhaus-Träger und andere relevante Stellen von der Notwendigkeit entsprechender Maßnahmen überzeugen können, müssen wir die künftige Entwicklung gut darstellen und belegen können. Deshalb haben wir im Vorstand beschlossen, eine demographische Analyse der Anästhesie in Österreich zu initiieren und damit eine noch bessere empirische Grundlage für unsere Diskussionen mit den Verantwortlichen zu haben. So können wir aufzeigen, in welchem Zeitrahmen oder in welchen Bereichen ein Mangel an Anästhesistinnen und Anästhesisten droht, wenn nicht gezielt gegengesteuert wird.“
Das Beratungsunternehmen BDO Health Care Consultancy wurde mit einer Datenerhebung beauftragt, die Ergebnisse werden dann die Grundlage für eine eingehende Analyse und anschließende Maßnahmen bilden. Erfragt wird in der anonymen Erhebung unter anderem die Situation bezüglich Dienstposten und IST-Vollzeitäquivalenten, die Zahl der zugeteilten Ausbildungsstellen sowie die Altersstruktur des ärztlichen Personals an der Abteilung.
Alle Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter in der Anästhesiologie und Intensivmedizin wurden eingeladen, bis 30. September 2019 an der Online-Umfrage teilzunehmen. Die Projektergebnisse werden in der Plenarsitzung des kommenden AIC am 14. November 2019 in Graz präsentiert. (Redaktionsteam/BKB)