Mehr als 60 Medienberichte gab es über die ÖGARI und die von ihr thematisierten Fragestellungen im letzten halben Jahr. Mit welchen Themen konnte die Fachgesellschaft bei Journalistinnen und Journalisten und in der Öffentlichkeit punkten?
Dass die Anästhesiologie und Intensivmedizin ein vielfältiges, spannendes und relevantes Fach ist, das spricht sich – nicht zuletzt aufgrund der verstärkten Kommunikationsarbeit – zunehmend auch unter Journalistinnen und Journalisten herum. Inhalte, die von der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) lanciert werden, werden immer wieder in den Medien aufgegriffen. Allein seit dem Frühjahr brachte es die ÖGARI auf mehr als 60 Berichte, in Fach- wie in Publikumsmedien. Hier eine kleine Nachlese und Zusammenfassung.
Mit Influenza in die Intensivstation
Bestimmte Inhalte haben nach Jahreszeit Konjunktur – was sich natürlich auch in der Kommunikation nutzen lässt. Vergangenen März beschäftigte noch einmal zum Abschluss des Winters die Grippewelle die Medien, vornehmlich den Boulevard. Hier wurde der ÖGARI-Past-Präsident Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar MSc vielfach zitiert: Er hatte ausgewertet, wie viele Patienten in der Grippesaison 2017/18 mit Influenza ins LKH Klagenfurt eingeliefert werden mussten und wie hoch der Anteil der Betroffenen war, die sogar eine Intensivstation brauchten.
Warum die Hundstage die Notfallmedizin beschäftigen
Der aktuelle Thementrend ist naturgemäß die große Hitze, die vielen Menschen zu schaffen macht. Die „Ärzte Woche“ titelte gar mit „Brandgefährlichen Hundstagen“. Prim. Priv.-Doz. Dr. Helmut Trimmel, ÖGARI-Vizepräsident und Leiter der Sektion Notfallmedizin, wurde in verschiedenen Medien mit Aussagen zitiert, warum extreme Hitzeperioden die Unfallgefahr erhöhen und besonders für Seniorinnen und Senioren ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Appell für mehr Handhygiene
Anlässlich des Internationalen Tages der Händehygiene sensibilisierte der Präsident elect der ÖGARI, Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder, für das Risiko mangelhafter Handhygiene – was auf reges Interesse bei den Medien stieß: „Patienten auf Intensivstationen sind besonders gefährdet, sie haben ein fünf- bis zehnfach erhöhtes Risiko für eine im Spital erworbene Infektion“, wurde der kommende ÖGARI-Präsident vielfach zitiert – von Tageszeitungen und Austria Presseagentur ebenso wie von diversen Fachmedien.
Für einen kontrollierten Einsatz von Opioiden
Zu Wort meldeten sich ÖGARI-Experten auch anlässlich der Opioidkrise in den USA, die zunehmend nach Europa überzuschwappen droht. Prof. Likar, ÖGARI-Vorstandsmitglied Univ.-Prof. Dr. Burkhard Gustorff plädierten für einen rationalen Einsatz der hochpotenten Analgetika und verweisen auf die Unterschiede im Einsatz zwischen den USA und Europa. Sie warnten aber auch vor einem Backlash: „Wir müssen sicherstellen, dass nicht Missbrauch in einzelnen Teilen der Welt zu unüberwindbare Hürden für Patienten führt, die Opioide dringend zur Schmerzkontrolle benötigen.“ Die Analyse der beiden Experten wurde vielfach in Fach- und Laienmedien zitiert.
Narkosen müssen Ärzten vorbehalten sein
Für viel Diskussion sorgte ein Interview von Univ.-Prof. Dr. Markus Müller, Rektor der MedUni Wien, in dem es hieß: „Routinenarkosen“ könnten auch durch nichtärztliches Personal verabreicht werden. Der damalige ÖGARI-Präsident Likar richtet ihm über eine Presseaussendung und verschiedene Medien aus: Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesiologie werden nicht umsonst nach Abschluss des Medizinstudiums sechs Jahre lang ausgebildet. „Das lässt sich sicher nicht in herbeiphantasierten Schnellsiedekursen ohne Medizinstudium lernen.“
Viele Berichte zur Euroanaesthesia – von Anämie bis Big Data
Viel wurde über den großen Europäischen Anästhesiekongress Anfang Juni berichtet, bei dem die ÖGARI als Gastgeber fungierte und auch für die Information der österreichischen Medien sorgte. Zentrales Thema des diesjährigen Kongresses war die Patientensicherheit, zum Beispiel wie mit präoperativer Anämie-Behandlung das OP-Risiko deutlich gesenkt werden kann. Die Medien griffen jedoch auch Big Data als „ungehobene Schätze“ in der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin auf, beleuchteten den Trend zur ambulanten Anästhesie und zeigten auf, warum Digitalisierung die größte Innovationstreiberin des Fachs ist. Ein Highlight aus Anlass des Kongresses: Die populäre Radiosendung „Radiodoktor“ auf Ö1 widmete im Juni eine ganze Ausgabe dem Tätigkeitsfeld der Anästhesie und Intensivmedizin. ÖGARI-Präsident Univ.-Prof. Dr. Klaus Markstaller und die Vorstandsmitglieder Prim. Priv.-Doz. Dr. Annette Severing und Prim. Univ.-Prof. Dr. Burkhard Gustorff standen dem Moderator und vielen Anrufern eine dreiviertel Stunde lang Rede und Antwort.
Neuer ÖGARI-Präsident
Für lautes Rascheln im Blätterwald, insbesondere in den Fachmedien, sorgte last but not least die Wahl von Univ. Prof. Dr. Klaus Markstaller zum neuen ÖGARI-Präsident. In mehreren Magazinen wurden seine Schwerpunkte dargelegt: Die Förderung und Ausbildung des anästhesiologischen Nachwuchses und die Auseinandersetzung mit den Chancen der Digitalisierung für die Anästhesiologie liegen ihm besonders am Herzen.