Bereits zum dritten Mal haben die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Philips im Rahmen des DIVI-Kongresses den Forschungsförderpreis Delir-Management verliehen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ging an Dr. Jochen A. Sembill, die Stationsleitung Pflege Markus Prinz und PD Dr. Joji B. Kuramatsu. Das multiprofessionelle Team der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen forscht über die Bedeutung der zirkadianen Beleuchtung in der Delir-Prävention und -Therapie.

„Wir freuen uns sehr über den Preis und die damit verbundene Unterstützung unserer Arbeit“, erklärt Dr. Jochen A. Sembill. „Störungen der Schlaf-Wach-Regulation gelten schon lange als Risikofaktor für ein Delir. Unser Projekt widmet sich nun erstmals der Fragestellung, ob sich durch eine Beleuchtungstechnik, die den natürlichen Zirkadianrhythmus nachahmt, die Inzidenz und Dauer des Delirs bei neurologischen Intensivpatienten reduzieren lässt.“ Sembill und seine Kollegen planen die Durchführung einer monozentrischen, randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie mit Einschluss von 260 Patienten zur Evaluation der Wirksamkeit einer zusätzlichen Lichtapplikation im Vergleich zur alleinigen Standardtherapie.

Das Delir besser verstehen

„Das Vorhaben verspricht neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Licht als wichtigstem Taktgeber für den intrinsischen zirkadianen Rhythmus. Ein positiver Zusammenhang zwischen morgendlicher Melatoninsuppression sowie einer geringeren Delir-Inzidenz und -Dauer würde seine Relevanz in einem non-pharmakologischen, ressourcenschonenden Delir-Management bestätigen“, begründet Prof. Hans-Christian Hansen, Sprecher der DIVI-Sektion Bewusstseinsstörungen und Koma, die Juryentscheidung.

Bildunterschrift

Verleihung des Forschungsförderpreises Delir-Management (v.l.n.r.): Günter Hohensee, Business Manager VitalMinds, Philips DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), Prof. Dr. med. Hans-Christian Hansen, Sprecher der DIVI-Sektion Bewusstseinsstörungen und Koma, Preisträger PD. Dr. med. Joji Benjamin Kuramatsu von der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen, Björn Härtel, Leiter Fachkommunikation, Philips DACH und DIVI-Präsident Prof. Dr. med. Uwe Janssens. Foto: Mike Auerbach