Die Österreichischen Ärztekammer hat am 14. Juni im Rahmen des Kammertages die Details zur neuen Notarztausbildung beschlossen. Der gesetzliche Rahmen dafür war durch die Ärztegesetz-Novelle 2019 geschaffen worden. Hier die Stellungnahme der ÖGARI zur aktuellen Verodnung der Ärztekammer.
Die österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) begrüßt die von der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) heute bekanntgemachte Verordnung, welche die Details zur am 18.3. 2019 verlautbarten Reform der Notarztausbildung in Österreich gemäß § 40 des Ärztegesetzes („Notarzt/Notärztin“), ausformuliert hat.
Damit wird die Ausbildung der Notärztinnen und Notärzte im organisierten Rettungsdienst auf europäisches Format gehoben und damit einer Forderung entsprochen, welche die ÖGARI bereits 2007 erhoben hat. Bereits damals wurde das „Drei-Stufen Modell zur notfallmedizinischen Ausbildung“ veröffentlicht – mit der neuen Ärzteausbildungsordnung 2015 und der nunmehr verlautbarten Notarztverordnung sind die wesentlichen Punkte umgesetzt.
Das notfallspezifische theoretische Wissen wird im Rahmen eines etwas umfangreicheren Notarztkurses vermittelt. Noch wichtiger sind die praktischen Kompetenzen, die Notfallmedizinerinnen und -mediziner im Rettungseinsatz benötigen. Diese wurden nunmehr in einem strukturierten Curriculum festgelegt, in dem die zu vermittelnden Fertigkeiten aus Anästhesie und Intensivmedizin, Innerer Medizin, Neurologie, Traumatologie, Kindeheilkunde, Geburtshilfe usw. genau spezifiziert sind. Sie sind im Rahmen der Ausbildung zum Notarzt bzw. zur Notärztin im Krankenhaus innerhalb eines Zeitraums von mindestens 33 Monaten zu erwerben. Darüber hinaus sind nun auch Einsatzfahrten unter Supervision zu absolvieren, um die Spezifika der prähospitalen Patientenversorgung unter den Augen eines erfahrenen Kollegen bzw. einer erfahrenen Kollegin kennen zu lernen.
Insgesamt werden die künftigen Notärztinnen und Notärzte nun also deutlich besser für ihre oft sehr anspruchsvollen Aufgaben im Rettungsdienst vorbereitet als dies bisher der Fall war. Damit entstand aus dem Zusammenwirken von notfallmedizinisch orientierten Fachgesellschaften, insbesondere der ÖGARI, und den Notfallreferenten der ÖÄK ein zukunftsorientiertes Ausbildungskonzept, welches ab sofort in den Kliniken, die einen Notarztstützpunkt betreiben, umgesetzt werden kann.
Prim.Priv.-Doz.Dr.H.Trimmel, MSc , Leiter der Sektion Notfallmedizin der ÖGARI
Univ.Prof.Dr.Klaus Markstaller, Präsident der ÖGARI