Soeben online erschienen in den Anästhesie-Nachrichten: Der UPDATE von ÖGARI-Präsident Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder zu wichtige Aktivitäten und Themen rund um die Anästhesie und Intensivmedizin.

Werte Kolleg*innen!

Ich habe mich an gleicher Stelle bereits im Vorjahr kritisch zu den Bemühungen der European Society of Intensive Care Medicine (ESICM) geäußert, sich ohne Abstimmung mit den nationalen Fachgesellschaften bei der Europäischen Kommission für die Einführung eines europäischen Facharztes für Intensivmedizin, ohne vorhergehende Spezialisierung in einem medizinischen Spezialfach, einzusetzen. In einem gemeinsamen Brief der ÖGARI mit mehreren deutschen Fachgesellschaften sowie der Europäischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (ESAIC) wird dieser ESICM-Vorstoß vehement abgelehnt. Unserer Überzeugung nach sollte die Intensivmedizin auch weiterhin durch hochqualifizierte und kompetente Ärzt*innen vertreten werden, die aus verschiedenen Fachgebieten stammen, da deren primäre Spezialisierung der Behandlung von kritisch kranken Patient*innen am besten gerecht wird. Die im europäischen Kontext sehr guten intensivmedizinischen Überlebensraten von Covid-19-Patient*innen in Deutschland und Österreich bestätigen die hohe Versorgungsqualität, die mit dem bestehenden System erreicht werden kann. Wie die mitunterzeichnenden Fachgesellschaften ist auch die ÖGARI sehr daran interessiert, die Weiterentwicklung der europäischen Intensivmedizin mitzugestalten, und bietet sich daher über ihre Vertretung in der European Union of Medical Specialists (UEMS) für einen konstruktiven Dialog an, um auch zukünftig die bestmögliche Versorgung von kritisch kranken Bürger*innen in Europa zu sichern.

Medizinstudierende haben ab sofort schon während ihres Studiums die Möglichkeit, assoziierte Mitglieder unserer Fachgesellschaft zu werden und folgende Vorteile zu genießen: gebührenfreie Teilnahme an der AIC-Jahrestagung der ÖGARI, Mitgliederrabatte bei Veranstaltungen, die von der ÖGARI unterstützt werden, Zugriff auf e?Learning-Inhalte. Die ÖGARI-Mitgliedschaft für assoziierte Mitglieder ist kostenlos. Sie kann mit Beginn der Facharztausbildung in Anästhesiologie und Intensivmedizin in eine ordentliche Mitgliedschaft überschrieben werden. Weitere Informationen über Voraussetzungen und Anmeldung erhalten Interessierte über unser ÖGARI-Sekretariat: office@oegari.at

Apropos AIC-Jahrestagung: Nachdem wir im letzten Herbst unsere Jahrestagung als Anwesenheitsveranstaltung kurzfristig absagen mussten, freut sich der gesamte ÖGARI-Vorstand umso mehr darauf, sich heuer endlich wieder mit Kolleg*innen und Interessierten live austauschen zu können. Unter dem Motto „Geeint durch die Krise“ treffen wir uns dazu vom 8.–10. September 2022 in Bregenz. In herrlicher Kulisse (Bregenzer Festspielhaus; Bodensee) werden wir wieder, neben interessanten Vorträgen, reichlich Zeit für Fachdiskussionen und persönliche Gespräche unter Freund*innen finden.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal auf unsere rezent publizierten „Empfehlungen für das Monitoring von Patienten und die personelle Ausstattung von Fachabteilungen für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ hinweisen, die als Sonderdruck der letzten Ausgabe der ANÄSTHESIE NACHRICHTEN beigelegt waren. Sofern sie noch nicht die Möglichkeit hatten, die Empfehlungen zu lesen, stehen diese auch digital auf der ÖGARI Website bzw. auf www.pains.at zum Download zur Verfügung. Auf letztgenannter Online-Plattform für Palliativmedizin, Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerzmedizin (P.A.I.N.S.) finden Sie auch einen Podcast zu den Empfehlungen, in dessen Rahmen ich mit meinen Kollegen Primarius Rudolf Likar und Primarius Johann Knotzer vor allem über deren Umsetzung in die klinische Praxis diskutiere. Ich darf Sie herzlich einladen, hineinzuhören!

Ihr

Walter Hasibeder